Sonntag, 26. August 2012
Der Weg von der Freischaltung zur Gastfamilie
Endlich ist meine Bewerbung freigeschaltet! Nach langer Warterei bin ich nun auch endlich für die amerikanischen Familien sichtbar.
Bis hierhin waren allerdings einige Dinge zu erlefigen.
Ich hatte bis zu meinem Interview alle benötigten Formulare und Referenzen ausgefüllt und hochgeladen. Kurz bevor die Bewerbung dann nach Bonn gehen sollte, musste ich jedoch eine neue Charakterreference hochladen, da meine Interviewerin meinte, es könnte zu eventuellen Problemen beim weiteren Prozess führen.
Die alte Referenzschreiberin war zu jung, ich solle eine neue von einer Lehrerin besorgen. Das wäre ja eigentlich auch gar kein Problem, aber da ich gerade mein Abitur gemacht habe und somit keine Schule mehr hatte, musste ich erstmal erneut Kontakt mit einer Lehrerin aufnehmen, die sich jedoch sehr gerne dazu bereit erklärt hat. So hatte ich innerhalb von einer Woche meine neue Referenz bekommen und hochgeladen. Nun sagte mir meine Interviewerin, dass sie die Bewerbung dann nun nach Bonn weiterleitet. Ich war also fertig mit allem und konnte ab nun nur auf eine Antwort warten.
Es dauerte gut 3 Wochen, bis sich jemand meldete um mir mitzuteilen, dass ich nun freigeschaltet bin.
Ich hab mich erst riesig gefreut. Ab nun habe ich täglich mehrmals meine Seite aktualisiert und gehofft, dass sich schnell eine Familie meldet. Das dauerte allerdings wiederum 10 Tage und ich hatte zwischendurch schon gedacht, es meldet sich gar niemand mehr. Nun hatte allerdings am 11.08 die erste Familie Interesse gezeigt. Ich las voller Begeisterung ihr Essay und schaute die Bilder an, die die Familie hochgeladen hatte. Sie haben einen kleinen Jungen, der 1 Jahr alt ist. Danach schrieb ich direkt eine E-mail und fragte, ob wir einen Termin zum Telefonieren ausmachen wollen. Sie sagten, dass sie sehr gern am Dienstag mit mir telefonieren wollten, da sie vorher keine Zeit hätten. Ich war super aufgeregt und schrieb mir direkt einige Fragen auf, die mir einfielen.
Am Montag bekam ich dann eine E-mail, dass eine weitere Familie an meiner Bewerbung interessiert seie. Auch bei ihnen las ich das Essay, welches allerdings viel kürzer war, als bei der ersten Familie, wodurch ich bei der ersten Familie gleich ein besseres Gefühl hatte. Diese Familie hat 2 kleine Mädchen, eine ist 2 Jahre und eine ist 1 Jahr. Allerdings war die Gastmutter wieder schwanger, das Baby kommt im September, also passend zu meiner Ankunft. Ich wusste nicht genau, ob ich mir diese Aufgabe zutrauen würde. Daher wollte ich nachfragen, ob ich für alle 3 Kinder gleichzeitig und voll verantwortlich wäre. Wir machten einen Termin zum skypen am Mittwoch aus.
Dienstag morgen wachte ich dann auf und war schon ganz aufgeregt, da ich heute um 14 Uhr mit der ersten Familie telefonieren wollte. Ich bekam erste Zweifel, dass ich sie nicht verstehen würde. Als ich dann am Computer saß, las ich die E-mail, dass noch eine Familie interessiert ist. Wieder las ich ihr Essay und schaute ihre Bilder an. Eine Familie mit 2 kleinen Mädchen, 4 und 1 Jahr alt. Auch ihnen schrieb ich eine E-mail, ob wir telefonieren wollen.

So 14 Uhr und das Telefon klingelt. Ich ging total aufgeregt ran. Das Telefonat verlief sehr gut, wie ich fand, ich fand die beiden Eltern sehr sympatisch und wir sprachen insgesamt über 50 Minuten. Wir sprachen zum Beispiel über meine Aufgaben, die ich bei ihnen hätte, über die Stadt, deren Familie, ihre Jobs und so weiter. Am Ende des Telefonats teilten sie mir dann mit, dass sie es auch sehr nett fanden mit mir zu sprechen, sie allerdings noch 2 weitere Au pairs sprechen wollen. Sie würden sich gegen Ende der Woche melden. Ich solle mich aber gerne melden, wenn ich noch Fragen hätte.
Ich schrieb ihnen am Abend noch, da ich wissen wollte, wann ihr Sohn 2 Jahre alt wird und wie in der Stadt die Wochenenden sind. Am anderen Morgen hatte ich dann eine Anwort.

Nun bereitete ich mich auf das Skype-Telefonat mit der anderen Familie vor, da wir um 16 Uhr skypen wollten.
Um 14:30 klingelte allerdings das Telefon und es war eine amerikanische Vorwahl, also war ich sehr verwirrt und dachte, dass sie vielleicht nun schon anrufen oder so. Aber es war die erste Familie, die mich fragte, was ich denn zu der Wochenendgestaltung sagen würde. Ich sagte, dass ich es wirklich interessant finde und es sehr vielseitig klingt. Dann sagten sie mir, dass sie diese in Zukunft gerne mit mir verbringen würden. WOW, das war eine Überraschung, ich wusste absolut nicht, was ich sagen soll, weil ich so baff war, ich musste vor Freude fast weinen. Sie fragten, ob ich gerne ein Jahr mit ihnen verbringen wollen würde... Was für eine Frage, ich war schon von ihrem Essay total begeistert und nach dem Telefonat dachte ich, wow, wenn die mich nehmen würden, das wäre soo toll... dass es dann allerdings so schnell gehen würde hatte ich nicht gedacht. Sie sagten dann, dass sie gerne den 17.09 als meinen Ausreisetermin eintragen würden, ob das okay ist. Ich stimmte zu. Wir sprachen noch kurz über ein paar Dinge außerdem sagten sie, dass sie sich direkt nach dem Telefonat schon ziemlich sicher waren und nach knapp 10-15 Minuten legten wir auf. Ich ging ins Wohnzimmer zu meiner Mama, nun war es soweit, ich konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten, ich sagte, dass die mich haben wollen. :) Nun rief ich zuerst meine Freundin, Oma und Opa und meine Tante an. Wow, war das aufregend. Dann fiel mir ein, dass ich ja nun der anderen Familie schreiben muss, dass wir nicht mehr skypen müssen, da ich ja nun schon vermittelt wurde.

Ich komme also zu einer Familie, mit einem kleinen ein-jährigen Jungen in Virginia!

Beim Blick auf den Kalender wurde mir dann bewusst, wow, nur noch einen Monat und zwei Tage, dann soll ich schon ausreisen. Eieiei.

Von nun an schrieben wir uns noch E-mails und meine Gasteltern fragten mich, ob ich meine Tickets schon gebucht hatte, weil sie von der Agentur ein Angebot bekommen hatten, dass ein theoretischer Fahrkurs angeboten wird. Das Problem ist allerdings, dass ich dafür schon einen Tag eher ausreisen müsste. Ich schrieb, dass die Agentur die Tickets bucht, ich aber nachfragen werde, ob das möglich ist. Ich bekam eine Antwort, dass es kein Problem wäre. Also haben mich meine Gasteltern zum Fahrtraining eingetragen.
Das heißt also, ich hab noch einen Tag weniger hier in Deutschland....

Es ist alles so aufregend, und meine Gasteltern schreiben mir auch, dass sie ganz gespannt sind. Ich werde ihr erstes AuPair und sie schrieben mir, dass sie schon Pläne machen, was sie mir so alles zeigen wollen und dass zum Beispiel Washington DC ganz oben auf der Liste steht. Oh, ich bin so aufgeregt!

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